Die Parodontologie beschäftigt sich mit dem Zahnhalteapparat, d.h. dem Knochen, der Wurzelhaut und dem Zahnfleisch.
An einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) leiden gelegentlich viele Menschen. Ursache hierfür sind bakterienhaltige Beläge bzw. Zahnstein die am Zahn lagern. Werden diese Beläge im Rahmen der „Professionellen Zahnreinigung“ entfernt kann die Gingivitis bei gleichzeitig guter häuslicher Mundhygiene, relativ gut und schnell heilen.
Ohne Zahnbeläge keine Parodontitis!
Die Parodontitis –eine bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontium)- wird durch Beläge auf den Zahnoberflächen, in den Zahnzwischenräumen und am Zahnfleischrand ausgelöst. Die Beläge bestehen aus einem Netzwerk von Bakterien.
Warnsignale für eine Parodontitis
- Rötung und Schwellung des Zahnfleischs
- Zahnfleischbluten (beim Zähneputzen oder auch spontan)
- Rückgang des Zahnfleischs
- Empfindliche Zahnhälse
- Mundgeruch
- Länger werdende, gelockerte Zähne
In der Mundhöhle gibt es mehr als 600 unterschiedliche Bakterienarten. Die meisten von ihnen sind harmlos. Einige wenige können jedoch äußerst aggressiv werden.
Bakterien und Entzündungsstoffe können über das Zahnfleisch in den Blutkreislauf gelangen, insofern wirkt sich die Parodontitis auf den gesamten Körper aus und kann schwere Allgemeinerkrankungen begünstigen. Ein Zusammenhang von Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitu sist wissenschaftlich belegt. Des Weiteren wird der mögliche Einfluss auf Lungenerkrankungen, Osteoporose, Rheumatischen Erkrankungen und sogar Frühgeburten vermutet.
Risikofaktoren für eine Parodontitis:
- Rauchen
- Unbehandelter Diabetes mellitus
- Unzureichende Mundhygiene
- Stress (Knirschen, Pressen)
- Hormonelle Veränderungen
- Übergewicht
- Mangel- bzw. Fehlernährung
- Übermäßiger Alkoholkonsum
- Erbliche Veranlagung
Was ist zu tun?
Parodontitis-Vorbeugung und –therapie sind nicht nur für die Zahngesundheit entscheidend, sondern für die Gesamtgesundheit.
Vorbeugend gegen die Parodontitis wirkt die regelmäßige und systematische Mundhygiene gepaart mit einer regelmäßigen Prophylaxebehandlung beim Zahnarzt (s.a. „Professionelle Zahnreinigung“).
Selbst wenn eine Erkrankung bereits aufgetreten ist, lässt sie sich durch fachgerechte Behandlung beim Zahnarzt stoppen. Hierbei gilt: je früher sie erkannt und behandelt wird, desto größer die Heilungschancen. Der Verlauf einer bereits bestehenden Allgemeinerkrankung kann durch gesunde Mundverhältnisse günstig beeinflusst werden.
Die Behandlung läuft in mehreren Schritten ab. Zunächst erfolgt, nach gründlicher Untersuchung, die Vorbehandlung. Diese findet im Rahmen der „Professionellen Zahnreinigung“ statt. Sämtliche harte und weiche Beläge werden entfernt und die Zähne werden poliert. Voraussetzung für den Erfolg der Behandlung ist die gute häusliche Zahnpflege. Nach erfolgter Vorbehandlung wird ein exakter Befund aufgenommen (Taschenmesung), ggf. werden Röntgenbilder angefertigt. Anschließend erfolgt die eigentliche Parodontitis-Behandlung. Die Wurzeloberflächen werden unter dem Zahnfleisch mit speziellen Instrumenten und Ultraschall gesäubert und geglättet. Ziel der Behandlung ist der Stillstand der Erkrankung. In einigen speziellen Fällen bietet sich die Möglichkeit durch einen Bakterientest besonders aggressive Bakterien zu detektieren und dann ganz gezielt zu behandeln.
Um das Ergebnis langfristig stabil zu halten, sollten die Zähne regelmäßig alle 3-4 Monate, später alle 6 Monate, gereinigt werden. Wir unterstützen unsere Patienten individuell durch ein Recall-Programm.
Quelle: BLZK Parodontitis. Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung